Station 4: Im Garten Gethsemane

Garten Gethsemane

Bleibet hier und wachet mit mir; wachet und betet.

Jesus weiß, was ihm bevorsteht. Er hat Angst. Er wendet sich an Gott. Er bittet seine Jünger, wach zu bleiben und die Situation mit ihm auszuhalten.

Jesus im Garten Gethsemane

Jesus und seine Jünger kamen zu einem Garten, der Gethsemane hieß. Dort sprach Jesus zu seinen Jüngern: „Bleibt hier sitzen, während ich bete.“ Er nahm Petrus, Jakobus und Johannes mit sich. Plötzlich überfielen ihn Angst und Schrecken, und er sagte zu ihnen: „Ich bin verzweifelt. Meine Seele ist betrübt bis an den Tod. Wartet hier und bleibt wach!“ Er selber ging noch ein paar Schritte weiter. Dort warf er sich zu Boden und betete zu Gott, dass er ihm diese schwere Stunde ersparen möge, wenn es möglich ist. Er sprach: „Abba, mein Vater, für dich ist alles möglich. Nimm doch diesen Kelch von mir, damit ich ihn nicht trinken muss! Aber nicht, was ich will, soll geschehen, sondern was du willst!“
Jesus kam zu den drei Jüngern zurück und sah, dass sie eingeschlafen waren. Da sagte er zu Petrus: „Simon, du schläfst? Konntest du nicht diese eine Stunde wach bleiben?
(Markus 14,32-38a; Matthäus 26,36-40; Lukas 22,39-46)
 

Der einsame Christus

Wachet und betet mit mir!
Meine Seele ist traurig
bis an den Tod.

Wachet und betet!
mit mir!
Eure Augen
sind voll Schlafes, –
könnt ihr nicht wachen?

Ich gehe,
euch mein Letztes zu geben –
und ihr schlaft …
Einsam stehe ich
unter Schlafenden,
einsam vollbring ich
das Werk meiner schwersten Stunde.

Wachet und betet mir mir!
Könnt ihr nicht wachen?
Ihr alle seid in mir,
aber in wem bin ich?

Was wißt ihr
von meiner Liebe,
was wißt ihr
vom Schmerz meiner Seele!
O einsam!
einsam! Ich sterbe für euch –
und ihr schlaft!
Ihr schlaft!

Christian Morgenstern, in: Scharpe, Erdichtet und erzählt, Stuttgart 2005, 143f
 

Schwer wie ein Stein

Jesus hatte Angst. Genau wie wohl jeder Mensch in seiner Situation Angst hätte. Er geht seinen Weg nicht als souveräner Gott, sondern als verletzlicher Mensch. Gott weiß, wie wir Menschen uns fühlen, wenn Schweres auf unserer Seele lastet. Er hat es in Jesus Christus selber erlebt.
Ist es mir selber auch schon mal so gegangen, dass ich einem Menschen nicht so zur Seite gestanden habe, wie er/sie es sich gewünscht hätte? Kann ich gut damit leben, dass da meine Grenze erreicht war? Oder habe ich ein schlechtes Gewissen? Liegen mir meine Fehler und Sorgen manchmal wie schwere Steine auf dem Herzen und bedrücken mich?
 

Ängste und schwere Gefühle fühlen sich kalt an und hart, vielleicht wie ein Stein. Hier an dieser Station im Gemeindegarten kannst du dir einen Stein aussuchen und darauf schreiben oder malen, was dich bedrückt oder dir Angst macht. Du kannst den beschriebenen Stein mit nach Hause nehmen oder hier an der Station ablegen. Niemand wird wissen, dass er von dir ist.
 

Informationen zum Lied

Titel: Bleibet hier und wachet mit mir
Musik und Text: Evangelisches Gesangbuch (EG) 789.2; Gemeinsames Gebet nach Taize
eingesungen vom "Chor Magnificat" unter Leitung von Svetlana Weiß

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